Vom Obergeschoss ins barrierefreie Erdgeschoss, sich verkleinern oder etwas vergrößern: mit Geduld und ein wenig Glück können unsere Mitglieder umziehen, wenn ihre Lebenssituation sich verändert. Ältere, die aus einer größeren Wohnung ausziehen und etwas Kleineres finden, machen sogar andere glücklich: Familien, die für den Nachwuchs dringend mehr Raum benötigen.
Antje Drescher – barrierearm im Erdgeschoss
Eidelstedt – „Ich habe so ein Glück gehabt“, sagt sie und lächelt. Antje Drescher schwärmt noch heute vom Umzug innerhalb der Genossenschaft – vom ersten Stock ging’s ins Erdgeschoss, ein Haus weiter im Wildacker.
Das war nötig geworden, da sie und ihr Mann keine Treppen mehr steigen und den Einkauf nicht mehr nach oben schleppen konnten. Also musste es schnell gehen und barrierefrei sein. Das Lebensmotto der 79-Jährigen: „Nie aufgeben!“ Daher hat sie beim Hauswart nachgefragt. „Eine kleine Wohnung wurde frei – ein Glücksfall.“ Ihre Kinder halfen beim Umzug und die neuen Nachbarn tragen ihr jetzt manchmal den Einkauf von der Bushaltestelle zur Wohnungstür. „So nette Nachbarn im Haus sind wunderbar.“ Die reiselustige Seniorin erzählt, dass sie viele Flecken der Erde kennt, die Malediven, Kenia, Norwegen oder Spanien, aber wegen des Alters sei sie nun eingeschränkt. Umso mehr freut es Antje Drescher, dass sich mit dem Umzug auch ihr „Herzenswunsch“ erfüllt hat: ein Garten. „Ich liebe jede Blüte“, sagt sie. Und das Pflanzen und Buddeln geht schließlich auch gut im Sitzen.
Laura Naumann und Niklas Schneider – Endlich zu Zweit
Eilbek – Als Starterwohnung hat Laura Naumann über acht Jahre in einer 2-Zimmer-Wohnung im Rübenkamp in Ohlsdorf gewohnt, mit etwa 32 Quadratmetern. „Das war ein Geschenk, denn den Mietvertrag habe ich an meinem 19. Geburtstag unterschrieben“, erinnert sie sich. Als ihr Freund dort einzog, ging das zwar, war aber mit Homeoffice schon etwas eng. Daher brauchten beide ein wenig mehr Platz. Unsere Genossenschaft machte es möglich. „Das war super“, sagt Niklas Schneider. „Denn Freunde von mir suchten auf dem freien Markt über zwei Jahre nach einer Wohnung.“ Jetzt sind es in Eilbek ebenfalls zwei Zimmer im Roßberg, aber etwa 52 Quadratmeter. „Die Größe und die ruhige Lage haben uns sehr gefallen. Wir haben jetzt sogar einen Balkon und unser Lieblingscafé ist in der Nähe“, schwärmt Laura Naumann. Da in der Wohnung im Rübenkamp keine Modernisierung nötig war und schnell ein neuer Mieter gefunden wurde, musste das Paar nur einen Monat doppelte Miete zahlen. „Das hat uns sehr gefreut und war wieder wie ein Geschenk,“ sagt sie.
Fotos: Hermann Jansen, privat